Donnerstag, 10. Dezember 2015

Los geht's...

Ausfahrt aus der Kieler Förde

Am 10.09. geit dad los. Ich fahre mit dem NOB von Husum über Schleswig nach Kiel. In Schleswig führt das Gleis in Sichtweite am Wikinghafen vorbei. Hier soll die Reise enden. Es fühlt sich an, als wenn ich mich ab jetzt in einem riesigen Loop befinde.


In Kiel treffe ich mich auf dem Bahnsteig mit Klaus. Wir finden keinen Koffer-Kuli, also schleppen wir unsere Taschen den Weg bis zum Schweden-Kai. Am Terminal angekommen werden wir mit einer vollen Eingangshalle konfrontiert. Flüchtlinge, vor allem junge Männer und gewöhnliche Reisende stehen in langen Schlangen zusammen vor den Schaltern. Der junge Mann vor mir mit arabischem Anschein spricht kein Deutsch. Es gelingt ihm jedoch schnell, dem Mitarbeiter am Schalter klar zu machen, dass er eine Außenkabine mit Dinner und Frühstücksbüffet buchen möchte. Anstelle eines Ausweises reicht eine einfache Unterschrift und die Kreditkarte. 

Ich checke für Klaus und mich ein. Weiter geht’s zur Sicherheitskontrolle. ”Haben Sie was zu verzollen oder gefährliche Gegenstände dabei?”. Ich antworte, dass ich nichts zu verzollen habe, frage aber nach, wie er gefährliche Gegenstände definieren würde. “Z.B. Messer oder Munition”. Als ich beides bejahte, wurde mein Gegenüber nervös. Die Frage nach dem “Warum” beantwortete ich mit dem Segeltörn, wo man Signalmunition und Messer brauchen würde. Er erklärte mir, dass alle aufgrund der Flüchtlingssituation etwas überfordert seien, er auch eigentlich für Sicherheitskontrollen nicht zuständig sei und jetzt erstmal nachfragen müsse, was jetzt zu tun sei. Letztendlich wurden die Gegenstände gesondert aufbewahrt und mir in Göteborg beim auschecken wieder ausgehändigt.
Die Überfahrt verlief ohne reibungslos, der Sonnenaufgang morgens um 6 Uhr auf See war traumhaft schön.
Im Osten über Dänemark geht die Sonne auf

Ankunft in Göteborg

Nach dem auschecken stellte sich zunächst die Suche nach einem Taxi nach Björlande Kile zunächst als schwierig heraus. Dem Anschein nach benötigen Fährreisende selten ein Taxi. Ein Kioskbesitzer rief uns letztendlich 
ein Taxi und so errichten wir schon 15 Minuten später den Sportboothafen. 
Wir verstauten unsere Ausrüstung, besorgten Toilette, Benzin und eine Sicherheitslaufleine als Ersatz für die fehlende Reeling. Diese spannten wir von den vorderen zu den hintern Klampen.
Wer Klaus kennt weiß, dass die Riggspannung ihm sehr am Herzen liegt. Auf sein Begehren drehte ich an den Wantenspannern bis Klaus einigermaßen zufrieden war. Ich befürchtete schon, dass vorher noch die Püttingeisen aus dem 39 Jahre altem Laminat reißen würden. 

Als alles fertig ist, übergebe ich Klaus das Kommando und die Reise  geht los …

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