Sonntag, 27. Dezember 2015
Refit Teil 2: Fenster
Samstag, 26. Dezember 2015
Refit 1. Teil: Schalldämpfer
Mittwoch, 16. Dezember 2015
Trail, not sail
Samstag, 12. Dezember 2015
Aus der Traum
Freitag, 11. Dezember 2015
2. Etappe: Öckerö - Varberg
https://youtu.be/8Om-QPTOiWI
https://youtu.be/IslqupsyGtg
Das dies unser letzter Schlag sein würde, ahnten wir an diesem Samstag Abend noch nicht.
Boxenstop
Dann pack ich die nassen Polster, welche unter den Fenstern lagen an Deck, damit sie von Sonne und Wind noch etwas Gewicht verlieren. Bei näherer Betrachtung der Fenster wird klar, warum wir dort keine trockenen Polster haben. Die Klebemasse ist porös und teilweise hart, die Fenster lassen sich von der Bordwand abziehen. Auf der ToDo-Liste kommt der Eintrag: Fenster neu einkleben. Damit aber nicht noch mehr Wasser bei Lage ins Boot strömt, dichten wir provisorisch die Fenster mit einer wohlweißlich mitgebrachten Kartusche Sikaflex ab. Das Provisorium wird durch den wackeligen Schwimmsteg und einer schwergängigen Kartuschenpresse besonders deutlich. "Nicht schön, aber selten". Hauptsache, dicht. Am nächsten Tag auf dem 2. Schlag sollte sich herausstellen, dass die Aktion wohl den Wasserstrom eindämpfte, nicht aber zu versiegen brachte.
Anschließend gingen wir zum Supermarkt des Ortes, um Proviant zu bunkern, da es in Björlande Kile hierzu keine Möglichkeit gab. Abends zauberte Klaus uns in der Kombüse ein leckeres Essen.
Anschließend Lagebesprechung: Ich schlage vor, morgen nach Læsø rüber zu machen (ca. 30 SM Richtung SW).Hierbei ist mir schon ein wenig mulmig, geht es doch dann raus auf die offene Ostsee. Bei angesagtem Südost von 4-5 schon nicht Ohne. Aber Klaus ist der Skipper. Er plädiert für Anholt, da man von dort besser rüber kommt nach Dänemark. Kurs: SSSSO! Also am Wind und ca. 65 Sm. Mir ist jetzt noch mulmiger. Aber Klaus weiß schon, was er macht. Nachdem ich die Nacht über kaum geschlafen habe, weil ich immer wieder über den bevorstehenden langen Schlag nachdenken musste, kam mir die Alternative in den Sinn, unter Landabdeckung die Westküste Schwedens runter zu segeln, um dann in den nächsten Tagen mit westlichem Kurs eine kürzere Distanz nach Anholt vor uns zu haben. Mir schwirrte auch immer der Ratschlag von Segelfreunden im Kopf rum, mit einem 26-Fuß-Boot nicht bei 5 Bft auf die offene Ostsee zu fahren. Das wäre zu gefährlich.
Klaus wurde wach und stellte fest, dass ich wohl ebensowenig Schlaf bekommen hätte wie er selbst. Weiterhin stellte Klaus fest, dass die Strecke unter den Bedingungen zu lang sei, zumal wir am Wind segeln müssten. Also schlug er vor, an der Westküste Schwedens runter zu segeln, und zwar nach Varberg. Von dort aus könnten wir Sonntag der Fährroute folgend nach Anholt weiter sEgeln. Mir fiel ein Stein vom Herzen. Scheinbar hatte er liebe Gott uns Beiden den selben Gedanken geschickt. Ich holte die Karte raus. Varberg...50Sm! "OK" dachte ich. Wir sind ja nicht auf einem Kindergeburtstag. 50Sm hart am Wind, weil Kurs Süd! Denn mal los. Notfalls kann man überall an der Küste in einen Hafen abfallen.
1. Etappe: Björlande Kile - Öckerö
Leinen los! Was für ein Gefühl. Ca. 250 Sm bis Schleswig liegen vor unserem Bug. Bei geringer Bewölkung, 15 Grad und 3-4 aus SW verlassen wir den bisherigen Heimathafen der Comfort und fahren direkt in die Schären ein. Die Genua wird ausgerollt und der Motor (endlich) ausgemacht.
Stille.....
Ich liebe diesen Moment, weil der Kontrast zwischen motoren und segeln in diesem Augenblick am deutlichsten zu spüren ist. Dies ist der Grund, warum ich segle. Auf meiner ersten Segelreise auf einer alten 2-Mast-Bark von Flensburg aus nach Dänemark gingen mir die Armhaare hoch, als der Skipper in der Außenförde den Motor abstellte und das Boot in den Wind drehte. Als sich sodann die schweren Segel füllten und die Schoten spannten und sich das alte Schiff knarrend in Lage legte um schlussendlich Fahrt aufzunehmen. Nie werde ich diesen Augenblick und dieses Gefühl vergessen.
Mir tun dann immer alle Motorbootfahrer (ein wenig) leid, haben sie doch nicht das Privileg, diesen Augenblick zu erleben (es sei denn, der Motor fällt aus 😎).
Klaus geht kurz höher an den Wind, damit ich das Groß setzen kann und ab geht die Fahrt!
Ein beiläufiger Blick auf's Tablet reicht um zu erkennen, dass die Nacionics-App nicht plottet. Zum Glück habe ich die kostenlose Probeversion auch auf meinen Handy installiert und starte das Programm jetzt auch dort und zeiche sodann die Fahrt auf. Ich recherchiere später, dass mein iPad mit WLAN kein GPS hat. Danke Steve 👎🏼. Zusätzlich haben wir noch 2 schwedische Kartensätze von der gesamten Westküste Schwedens an Bord. Es zeigt sich schnell, was Klaus bereits angekündigt hatte: Auf der Karte sind die Schären alle eindeutig zu unterscheiden, jedoch in der Frontalansicht überlagern sich niedrige vorgelagerte Schären mit höheren Felsen von dahinterliegenden Inseln. Buchten sind schwer von Durchfahrten zu unterscheiden. Aber der Anblick der skurrilen Landschaft ist beeindruckend. Ganz anders als die Schlei. Faszinierend, aber nicht unbedingt schöner.
Öckerö ist schnell erreicht. Wir machen im Gästehafen in Sichtweite zu einer Armada von Wohnmobilen an einem Schwimmsteg fest. Boote liegen nicht mehr viele im Hafen. Die Saison ist hier schon zusende.
Erste Etappe geschafft.
Donnerstag, 10. Dezember 2015
Los geht's...
Ausfahrt aus der Kieler Förde |
Die Überfahrt verlief ohne reibungslos, der Sonnenaufgang morgens um 6 Uhr auf See war traumhaft schön.
Im Osten über Dänemark geht die Sonne auf |
Ankunft in Göteborg |
ein Taxi und so errichten wir schon 15 Minuten später den Sportboothafen.